25.-28. August: 1. Wanderfahrt Erwachsene (Schmöckwitz)

Ruderwanderfahrt des RGF nach Schmöckwitz
Nach perfekter Organisation von Conny konnten wir mit zwölf Erwachsenen drei Tage lang auf einer Wanderfahrt die Gewässer östlich von Berlin erkunden. Beim ESV-Schmöckwitz standen uns Schlafquartier, Küche, Gemeinschaftsraum und Boote zur Verfügung, so dass wir nur mit drei PKWs anreisen konnten. Leider zwang uns ein unfallbedingter Stillstand auf der Autobahn kurz vor dem Ziel zu über zwei Stunden Pause mit Klönschnack an der Leitplanke. - Nach Begrüßung im Vereinsheim und dem Einrichten der Schlafräume erhielten wir die Einweisung in die Boote und nützliche Tipps für das Befahren der Gewässer, auf denen am Wochenende auch viele Motorboote unterwegs sind. - Wir staunten über den gepflegten Zustand der Klinkerboote der Fa. Pirsch (Berlin); Baujahr 1930! Bis auf kleine Undichtigkeiten und etwas altersschwache Rückenlehnen waren wir mit den beiden Vierern "Saar", "Jugend" und dem Zweier "Drachenfels" gut ausgestattet. Mit leichtem Gepäck starteten wir am Freitag zur ersten Tour: Ziel Königswusterhausen. Der weithin sichtbare Sendemast weist auf Tradition hin: 1920 wurde hier der erste deutsche Rundfunksender in Betrieb genommen. Nach Durchfahren des "Zeuthener See" passierten wir den Industriehafen, an dessen Ende sich die Dahme unter Brücken bis zur Schleuse schlängelt. Nach dem Festmachen am Steg und einer Eis-Erfrischung erkundeten wir hinter der alten Mühle von 1898 das renovierte königliche Schloss. - Nach zügiger Rückfahrt erreichten wir bei gutem Wetter noch vor Sonnenuntergang Schmöckwitz. - Während die Boote verstaut wurden, hatten fleißige Hände in der Küche bereits ein leckeres Essen zubereitet, das wir in fröhlicher Runde genießen durften. Für den Samstag stand die große Sternfahrt zum Ruderverein Rahnsdorf am Müggelsee auf dem Programm. Also wurde rechtzeitig gefrühstückt. Gegen zehn Uhr starteten wir wegen Sperrung des "Langer See" für ein Motorbootrennen zunächst gen Süden zum "Zeuthener See" und bogen von dort in den "Großer Zug" ab. Durch den "Ziegenhals" erreichten wir den "Krossinsee", der das Abbiegen in den Oder-Spree-Kanal ermöglicht. Nach kurzer Kanalfahrt erreichten wir bald den "Seddinsee", dessen nördlicher Ausgang in den "Gosener Kanal" mündet. Gespundete Ufer und nicht immer rücksichtsvolle Motorbootfahrer verlangen für drei Kilometer von den Ruderern konzentrierte Steuermanöver. Am "Dämeritzsee" machten wir beim bekannten RV-Erkner eine Pause. Ganz dicht an unseren Booten brachten zwei Schwäne ihren Kindern bei, dass Ruderer ungefährliche Partner auf dem Wasser sind. - Nun galt es, das letzte Stück zum Ziel durch die dicht befahrene "Müggelspree" zu meistern. Zur Belohnung empfing eine junge Dame mit einigen Obstlikören alle ankommenden Gäste, während die Jungs des Vereins spontan zupackten, um die vielen Boote der Gastvereine dicht an dicht auf der Wiese zu lagern. Unter Schirmen an Tischen gab es Leckereien für jeden Geschmack: Gegrilltes, Bier vom Fass, Salate, Suppe, Kaffee, Kuchen und Eis. In munterer Runde entstanden Kontakte zwischen den vielen Ruderern um Berlin. - Wir erfuhren, dass man hier auch gut übernachten und Boote für Wanderfahrten leihen kann. - Gut gestärkt starteten wir zur Rückfahrt mit besonderem Abenteuer: Fahrt durch den Urwald im mäandernden "Gosener Graben"; Landschaft pur, keine Motorboote und nach Nutzung von Mückenspray zu empfehlen. - Nach Passieren des "Seddinsee" erreichten wir am späten Nachmittag wieder Schmöckwitz, wo wir am Abend nach kurzem Spaziergang beim Italiener speisten. Am Sonntag starteten wir nach ausgiebigem Frühstück frühzeitig zu unserer dritten und letzten Tour. Das Wetter zeigte sich wieder von seiner besten Seite. Auf dem "Langer See" ging es zunächst nördlich in Richtung Grünau auf leicht welligem Wasser. In Höhe Müggelturm hieß es jedoch umkehren, denn von Ferne heulten schon die PS-starken Motoren der Rennboote auf; Durchfahrt gesperrt! - Also fuhren wir unter Land an Karolinenhof entlang, um dann nördlich in den ruhigen Seitenarm "Große Krampe" einzubiegen. Am Westufer entdeckten wir dort eine sandige Bucht; ideal zum Rasten - und sogar Baden in der Sonne. - Nach Durchqueren des Sees legten wir hier an, wateten durch das klare Wasser an Land und verzehrten den mitgebrachten Proviant. Gegen Mittag in Schmöckwitz zurück hieß es: Boote säubern und verstauen, packen, Räume fegen - und dann leider schon nach 72 Ruderkilometern Abschied nehmen vom gastlichen Ort, der sich so deutlich vom heimischen, viel befahrenen Mittellandkanal unterscheidet. Ein Grund, wieder einmal eine Wanderfahrt nach Berlin ins Auge zu fassen. (JSTR)

Gruppenbild Schmöckwitz


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