29.-30. Juli: Leine-Abenteuer-Tour

Pressemeldung: Erstbefahrung der Leine
In den 56 Jahren des Vereinsbestehens kam noch kein Ruderer des "RV für das Große Freie - Lehrte/Sehnde" auf die Idee, die Leine oberhalb von Hannover zu befahren. Und das hat mehrere gute Gründe: Viele Wehre, keine Schleusen und Steine im Flussbett. In diesem Jahr wagten sich sieben Unerschrockene an dieses Abenteuer und befuhren die Leine auf 99 km von Salzderhelden (bei Kreiensen) bis zum Maschsee. Während der ersten Etappe bis Gronau mussten sechs Staustufen überwunden werden. Für die Ruderer bedeutete das, vor dem Wehr anzulegen, die Gegebenheiten zu prüfen und dann die beiden stabilen Zweier-mit-Steuermann-Boote um das Wehr herumzutragen. Mit sechs Trägern pro Boot gelang dies auch bei längeren Tragestrecken. Ein besonderes Hindernis bot ein vom Sturm entwurzelter Baum, der quer über der Leine lag. Da das Ufer sehr steil war, konnte man nicht anlanden und so mussten die Abenteuerruderer die Boote über den Baum heben, während sie auf den Ästen balancierten. Die Anstrengungen wurden belohnt durch malerische landschaftliche Ausblicke auf die Hügel im oberen Leinetal. Insgesamt dreimal konnte ein seltener blauer Eisvogel gesichtet werden. Ein wunderschöner Regenbogen machte einen Starkregen erträglich. Nach der Übernachtung in Gronau standen auf der zweiten Etappe nur drei Umtragestellen an. Von Gronau bis Hannover wurde das Umland flacher. Lediglich die Marienburg bei Nordstemmen ragte mit dem Marienberg aus der Landschaft heraus. Beendet wurde die Tour beim Kanuclub am Maschsee. 15leine
Das wagemutige Expeditionsteam: Rüdiger, Bärbel, Uta, Timm, Björn, Ilka und Timon

Start unterhalb des Rückhaltebeckens "Salzderhelden" 15leine

Noch ist die Leine ganz schön eng! 15leine

Die ersten Stromschnellen machen ein wenig Angst 15leine

Umtragen am ersten Wehr - hier wird gebaut! 15leine

Viel Landschaft, wenig Fluss 15leine

Idyllische Anfahrt an die nächste Wechselstelle 15leine

Dann der umgefallene Baum - zum Umtragen ist kein Platz 15leine

Ilka und Timm bahnen den Weg - irgendwie muss es klappen 15leine

Kurz danach wartet ein Flutgraben an der nächsten Sohlschwelle 15leine

Nach dem Regen kommt die Sonne und der Regenbogen 15leine

Nach der Übernachtung in Gronau: Start beim Ruderverein - Zurück zum Wehr 15leine

Umtragen der Wassersäcke am Wehr oberhalb von Gronau 15leine

Timm und Timon sind begeistert 15leine

Rüdiger vor der Marienburg 15leine

Unterhalb der Marienburg fließt die Leine vorbei 15leine

Das vorletzte Wehr bei Pattensen - weite Tragewege 15leine

Die Panzerkreuzer 15leine

Endspurt bis zum Ziel in Hannover 15leine

Das letzte Wehr bei der Leineinsel hat die beste Umtragestelle 15leine

Bericht von Timm:
"Hat jemand Lust nächste Woche Mittwoch und Donnerstag eine Abenteuertour auf der Leine mitzumachen?" - so fing alles für uns an. Geplant war dort einzusetzen, wo die Leine breit genug für Ruderboote ist und dann bis zum Maschsee zu fahren mit Übernachtung in Gronau. Dazwischen, keine Ahnung, durchzukommen war unser Ziel. Mehr als einige magere GoogleMaps Karten hatten wir auch nicht… sollte halt ein Abenteuer werden. Also los! Sachen gepackt, Hänger beladen und schon am Vortag zur Einlegestelle gebracht. Danke schön! Mittwoch um 8 Uhr ging es los. Moment, wir haben das Tönnchen vergessen, zurück. So jetzt aber, wohin eigentlich? Ah, Salzderhelden… sagt mir nichts, liegt aber an der Leine, das ist schon mal von Vorteil. Uta, Rüdiger, Ilka, Björn. Bärbel, Timon und Timm stiegen aus und verteilten sich auf unsere zwei schusssicheren Panzer "Vetter Franz" und "Ibi-Cha" und den Bus. Los ging die Tour. Bereits die erste Umtragestelle war eine kleine Herausforderung und das sieben Mal am Tag? Na Prost Mahlzeit. Hoffentlich werden die anderen besser… Weiter geht's, oder auch nicht. Ein Baum lag ganz entspannt von einer Flussseite zur anderen, nachdem ihn das vorherige Tief besucht hat. Drunter hinweg ging schlecht, Herausheben und Umtragen an dieser Stelle unmöglich, also… hm, drüber! Geräusche von berstendem Holz zerstörten die Stille, als unsere Jane aka Ilka kurzerhand den Baum in Kleinholz verarbeitete und den Booten Platz machte. Bilanz der Aktion:-Boote erfolgreich auf der anderen Seite -keiner war baden! Memo an die nächste Wanderfahrt: Zur Sicherheit eine Machete mitbringen! Nun gings mit ordentlich Verspätung weiter. Auch das Wetter wurde nun abenteuerlich. Einige Stromschnellen und Umtragestellen später standen wir an einem Wasserfall… Wir landeten an einem Privatgrundstück, glücklicherweise war uns der Anwohner wohlbesonnen und gab uns einige Instruktionen, die nicht sonderlich hilfreich waren. Auch erweckten wir die Aufmerksamkeit der Passanten, die uns gut zusprachen. Weg flachgetreten und die Boote 300 Meter weiter wieder unterhalb des Wasserfalls eingesetzt. In Gronau durften wir bei einem ansässigen Kanuverein unsere Boote über Nacht lagern und bekamen sogar eine Stadtkarte. An dieser Stelle sei nochmal dem "Boots-Club Gronau" gedankt. Freundlicherweise holte uns Bärbel mit dem Bus ab und fuhr uns zu unserer Pension. Nach einem schnellen Duschen waren wir in der Pizzeria verabredet, die Gott-sei-Dank gleich auf der anderen Straßenseite war. Wir durften nur nicht überfahren werden, davor hatte uns die Besitzerin der Pension gewarnt. Um 22 Uhr erhielten wir unsere Pizza. Danach ging es ins Harry-Potter-Bett mit leuchtendem Sternehimmel. Ein anstrengender und lehrreicher Tag ging vorbei. Wir wissen jetzt was mit Treideln gemeint ist. Um kurz vor acht klingelte der Wecker und nach einem kleinen Frühstück gingen wir zu den Booten. Bärbel war am Vortag schon gefahren. "Schatzi, hast du mein Handy gesehen?" hieß es an der ersten Umtragestelle dieses Tages. "Nee", also nochmal zurück zum Hotel. Nun stießen wir in typisches Hannoversches Flachland vor. Die Berge, die uns am ersten Tag begleitet hatten, sind der Marienburg gewichen. Generell war dieser Tag nicht so kurzweilig, da wir nur dreimal umtragen mussten. Das hieß auch, dass die Etappen deutlich länger wurden. Eine selbsterschaffene Bootsrutsche durch die Himbeeren (Machete!) und Timons Verschwinden im Schlamm waren die Höhepunkte der Fahrt. Ansonsten: rudern… rudern… rudern… Nach zwei Tagen und knapp 100 Kilometern erreichten wir endlich den Maschsee. Das Rausnehmen der Boote und das Verladen gingen ohne große Umstände von der Hand. Nochmal danke an Conny & Ralf für die Hilfe. "Wem hab ich denn die Schlüssel gegeben? Keinem eigentlich. Das kann ja nicht sein, ich hab ja gar keine Taschen…"


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